John Reed (McFit) ist ziemlich überzeugend! (177/366)

Motivation. Das ist es, was ein Fitnessclub bestmöglich in einem hervorruft. Die Lust, regelmäßig zum Training zu gehen, vielleicht auch mal etwas Neues auszuprobieren. Dies als Messlatte anlegend muss ich nach knapp einwöchigem Exkurs sagen: Bislang gelingt das dem McFit Premiumclub John Reed in Bonn-Bad Godesberg bestens. Wer den Blog verfolgt, konnte bereits meinen Day-1-Bericht lesen, in welchem ich den Ersteindruck beschrieb, der einen überkommt, wenn man McFit erwartet und etwas völlig anderes bekommt. Geflashed, teilweise auch verwirrt und erschrocken ob der Lautstärke, war es im Großen und Ganzen ein visuelles Erlebnis, weniger ein Bericht über Trainingsinhalte und (Langzeit)motivation.

Das soll sich nun ändern. Sechsmal habe ich den Club in den vergangenen neun Tagen besucht, unterbrochen nur von der unsäglichen „der Zahn muss gezogen werden“-Geschichte. Was habe ich erlebt? Zunächst, weil jeder meiner Besuche eben auch genau damit startet: Meine Parkplatzsorge war bis dato komplett unbegründet. Völlig egal, ob am Wochenende oder unter der Woche nach der Arbeit, es war jedesmal kein Problem, einen der wenigen Stellplätze zu ergattern. Manchmal wirklich eng, aber auf jeden Fall machbar. Bravo, das darf gerne so bleiben. Weiteres Plus, vom dritten Tag an funktionierte auch das Schließfachsystem tadellos. Endlich keine Taschenschlepperei quer durch das Studio mehr.

Was habe ich alles ausprobiert? Fast alles, von freien Gewichten mal abgesehen, damit bin ich bislang noch nicht so richtig warm geworden. Im Cardio-Bereich war ich auf dem Crosstrainer und dem Laufband, beide sind total einfach zu bedienen und bieten eine Vielzahl an abwechslungsreichen Programmen, von Fatburning über Abwechslung bis hin zu echten Herausforderungen. Kombiniert mit einem Pulsgurt kann man hier echt gute Trainingserfolge erzielen. Ein weiteres, für mich echt maßgebliches Goodie, ist die Halterung für ein Tablet; so kann ich die mir in der Regel langweilig erscheinenden Trainingseinheiten durch vorher heruntergeladene Serienfolgen für mich deutlich abwechslungsreicher gestalten. Besetzt waren alle Geräte bislang auch noch nie gleichzeitig, so dass man stets die Variante seiner Wahl benutzen konnte. Top.

Die Standardmaschinen für das geführte Krafttraining unterscheiden sich nur marginal, im Wesentlichen farblich, von ihren Kameraden in den Standard-McFit-Studios. Natürlich sind sie neuer, doch hinsichtlich Einstellmechanismus und Widerstand hat sich glücklicherweise nichts verändert. Ein paar Geräte sind gar hinzugekommen, so für das Rücken-, Bizeps- und seitliche-Bauchmuskeltraining. Sehr schön und in ihrer räumlichen Anordnung auch prima durchdacht. Das Einzige was mir fehlt: Bei McFit waren die Geräte alphanumerisch gekennzeichnet, was jemandem wie mir, der ein Trainingstagebuch führt, die Aufzeichnung wesentlich erleichtert. Nun muss ich beispielsweise „Bauchtrainer“ schreiben, statt „F10“. Vielleicht könnt man das noch irgendwie updaten. Mehr gibt´s hier aber nicht zu meckern.

Ordentlich sind auch die Bereiche für das Functional Training, ebenfalls ein Upgrade gegenüber McFit. John Reed bietet hier Slingtrainer, Kettlebells, Medizinbälle, Seile, Kisten, Taschen und was das Trainingsherz auch sonst noch wünscht. Dazu gibt es ein multifunktionales Display, auf welchem Übungen abrufbar sind und somit einige Dinge offenbart, an die man (zumindest ich) von selbst nicht gedacht hätte. Einziger Nachteil hier, der Bereich ist ziemlich beliebt und daher oft sehr gut gefüllt. Der bislang einzige Ort, an dem ich mal etwas auf mein Trainingsgerät warten musste. Mal sehen, wie sich das in Zukunft entwickelt.

Wirklich überzeugt haben mich aber in den vergangenen beiden Tagen die Kursräume des Cybertronics-Programms. Für mich eine Neuheit, war ich doch bisher in keinem McFit, wo diese Art des Trainings angeboten wurde, überwog zu Beginn eine gewisse Skepsis. Doch nachdem ich mich durch das Kursprogramm durchgeklickt und für mich passende Varianten ausgewählt hatte, ließ ich mich gerne positiv überraschen. Im Raum für die „echten“ Kurse stolperte ich in die letzten Minuten eines Ballet-Workouts und habe mal spontan mitgemacht (dass ich alleine im Raum war, ist dafür sicherlich nicht unpraktisch gewesen :-)), wobei mir die Verrenkungen schon echt weh taten und mich die Limits meiner Dehnbarkeit haben spüren lassen. Das wurde beim folgenden „Yoga Spirits“-Kurs zwar nur unwesentlich besser, doch durch die herausragende Technik und Platzierung von Spiegeln war dies bislang die beste, weil anfängerfreundlichste Art des Yoga-Erlebnisses. Selbst aus obskuren Positionen heraus konnte man irgendwie einen Blick auf die virtuelle Trainerin erhaschen und wurde so zumindest optisch nicht abgehängt – natürlich aber durchaus körperlich 😉 Nichtsdestotrotz ein großer Spaß und das Körperfeedback, wirklich etwas getan zu haben.

Heute steigerte ich die Chose dann im Spinningbereich und muss sagen: Ich bin begeistert. Die Fahrräder sind, wenig überraschend, in einem wahrhaft erstklassigen Zustand, aber auch die Aufmachung gefällt. Auf der Ablagefläche können Getränke und Handtuch bequem platziert werden und es ist auch eine Aussparung zur Fixierung meiner Pulsuhr vorhanden. So habe ich Herzfrequenz und Trainingslevel stets im Blick, perfekt. In meinem Überschwang habe ich dann direkt zwei aufeinanderfolgende Kurse absolviert, die unterschiedlicher kaum hätten sein können. Beim ersten, „Valley Cycling“, ist man Teil einer Radsportgruppe und fährt einfach durch ein wunderbares Tal. Die Schwierigkeit stellt man dabei individuell ein, ich habe für mich versucht, ungefähr die Trittfrequenz der virtuellen Mitfahrer nachzubilden und kam schon nach wenigen Minuten sehr gut damit klar. Irritierend war das Eintauchen in das Geschehen. Je mehr ich mich auf den Bildschirm konzentrierte, desto mehr dachte mein Gehirn wohl, dass ich tatsächlich auf dieser Strecke fahren würde. Automatisch legte sich der Körper in Kurven manchmal auf die Seite, was mich einmal fast vom Bike fallen ließ. Gut, dass ich auch hier allein war. Der zweite Kurs, „Cyber Cycling“, nervte mich optisch etwas, da man durch eine computeranimierte Stadt fuhr und alles sehr unwirklich wirkte. Die Ansprachen waren allerdings höchst motivierend, so dass ich in diesen 26 Minuten nochmal alles aus mir rausholte und nach einer anstrengenden Jagd durch Cybercity in einer virtuellen Paradieslandschaft anlangte. Alles in allem ein wirklich herausragendes Erlebnis, da die Raumgestaltung einen nahezu auf die Strecke beamt. Mein Eindruck, dass es in den Kursräumen zu kalt sei (beide sind stark klimatisiert), relativierte sich übrigens jeweils rasch, da die Einheiten allesamt wahrhaft schweißtreibend sind.

Gibt es denn beim guten John Reed nichts Negatives? Nun ja, wenig. Mir persönlich ist die Musik zu laut, was vielleicht zum Kauf eines kabellosen Noise Cancelling-Kopfhörers führen wird (Ausnahme Kursräume, hier ist die Beschallung genau richtig und eigene Musik eher unnötig), aber das ist subjektive Wahrnehmung. Ob die Loungebereiche ihre Schönheit werden kompensieren können, wenn hunderte schweißgetränkte Körper auf ihnen Platz genommen haben, wird sich ebenfalls zeigen. Drei Duschen wirken etwas knapp bemessen, eng wurde es aber erst einmal. Na ja, und zur Preispolitik kann ich als Bonner Bestandsmitglied noch nicht viel sagen. Da muss ich echt mal Erkundigungen einziehen.Summasummarum möchte ich aber festhalten, dass meine Vorbehalte sämtlich ausgeräumt sind und ich wirklich gerne zum Training gehe. Das Studio motiviert mich, wie es bislang noch kein anders geschafft hatte, und das will durchaus etwas heißen, bin ich doch seit über 30 Jahren sportlich aktiv und habe mich unter anderem in der Ringer-Bundesliga herumgetrieben. Somit möchte ich als Zwischenfazit nach einer Woche sagen: Klasse Konzept, tolles Ambiente, herausragende Abwechslung. John, Du bist wirklich cool.

Keep on rockin´
Ree

Und weil man mich immer häufiger nach passendem Equipment fragt, habe ich nun noch ein paar Produkte für euch verlinkt. Es handelt es sich hierbei ausschließlich um Dinge, die ich ebenfalls nutze. Viel Spaß wünscht euch Ree!

3 Kommentare

  1. Schädlicher Musik-Lärm von 85 – 90 dB!
    Auslösepegel für Lärmschwerhörigkeit!
    Gehörschutz ist Pflicht für das Personal!
    Verbesserungsvorschläge von Mitgliedern in FB werden einfach gelöscht!
    Also schädlich für Körper, Geist und Seele …

    • Ja, die Lautstärke empfinde ich tatsächlich auch als Problem, daher meine Überlegung, mir NC Kopfhörer zu besorgen. Ist aber natürlich keine Universallösung.

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