Denn wenn Du denken kannst! (200/366)

Selbstbild. Wer bist Du? Wie siehst Du Dich? Was glaubst Du, wie andere Dich sehen? Wichtige Fragen für die meisten von uns, Fragen, die unser Selbstbild prägen und dazu beitragen, uns zu dem zu machen, was wir sind. Viel mehr als sich die meisten von uns bewusst sind, prägt die Umwelt uns hier, die Art wie wir uns kleiden, was wir tun und, oftmals fatal, in welche Richtungen wir denken. Nur noch in den seltensten Fällen entwickeln sich Meinungen und Standpunkte im stillen Kämmerlein oder dem engsten Freundeskreis, woraus durchaus kontroverse Standpunkte entstehen konnten und neue, innovative, Wege eingeschlagen wurden.

Nein, in der heutigen Zeit der multimedialen Überbeschallung kann man eine vage Idee bereits tausendfach in Foren durchkauen, die Social Media-Netzwerke damit beglücken und sich darüber hinaus mit jeglicher abstrusen Vorstellung präsentieren, weil sich überall Befürworter und Gegner jedes noch so fernen Themas finden lassen. Fatalerweise herrscht gerade in wichtigen Themen dann aber gefährliches Halbwissen vor, seit neuestem auch noch unterstützt durch meinungsmachende Social Bots, die eine Idee (oder auch Ideologie) in unkontrollierbar hoher Zahl populieren und so Wahlkämpfe beeinflussen und Stimmungen lenken können, ohne dass (nach der entsprechenden Programmierung) noch irgendein Mensch aktiv eingreift.

Wenn Du denken kannst, ist die Entlarvung von sowohl ausschließlich auf Propaganda ausgerichteten Menschen, wie auch Social Bots gar nicht so schwer. Erstere lassen in der Regel nicht vernünftig mit sich diskutieren, sind Gegenargumenten gegenüber weder aufgeschlossen, noch tolerant und erweisen sich somit als Zeitverschwendung. Blockieren und weiter, sollte hier die Devise lauten. Social Bots kommen hingegen ins Schwimmen, wenn man ihnen konkrete Fragen stellt, die eine etwas tiefere Beschäftigung mit dem eigentlichen Thema bedarf. Denn dazu sind sie ob beschränkter Programmierung in der Regel nicht in der Lage. Aber vorsicht, die künstliche Intelligenz entwickelt sich fortwährend weiter und ich male mir nur ungern aus, wie sich diese Situation in fünf Jahren darstellt.  

Ich aber möchte dazu aufrufen, euch wieder mehr mit euren Freunden, Bekannten und Kollegen auszutauschen. Ich erinnere mich gut an stundenlange Diskurse zu unterschiedlichsten Themen mit meinem besten Dortmunder Kumpel oder eine Vielzahl ergiebiger Autorundfahrten und Gaststättenabende, an denen Ideen geboren, Aktuelles besprochen und Blödsinn wieder verworfen wurde. Ich möchte das aufleben lassen, verstärken und dem ewig gleichen Medienbrei etwas entgegensetzen, was verlieren zu gehen droht: Die Kraft, Energie und Macht der eigenen Gedanken. Es wäre toll, wenn sich dazu viele von euch finden lassen, sich anschließen, gemeinsame Zeit aufbringen und wieder etwas mehr Austausch ins wahre Leben transportieren. Und ob der stark gesunkenen Telefongebühren gegenüber meiner Jugend, in welcher meine Eltern ob meiner Telefoniesucht knapp am finanziellen Ruin vorbeischrammten, sollten die entsprechenden Kosten auch keine Ausrede mehr sein. Oder?

Keep on rockin´

Ree

 

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