Hör Dir an, was andere von Dir wollen und dann tu das Gegenteil!

Ratschläge. Ununterbrochen ereilen sie uns auf unserem Lebensweg, in der Regel gut gemeint, oft schlecht durchdacht und manchmal gar wirklich hilfreich. Egal, vor welcher Entscheidung man steht, welche etwas diffuse Situation uns konfrontiert und wie viele Gedanken wir uns selbst dazu bereits gemacht haben: Stets sind da ein paar Menschen, die ihre eigene Sichtweise mit einbringen möchten. Sei es aufgrund größerer Lebenserfahrung, vermeintlichem Einfühlungsvermögen oder schlicht persönlichem Geltungsbedürfnis. So manch ein Ratgeber ist sogar gern gesehen, dazu gehören (zumindest im Leben eines Erwachsenen) die eigenen Eltern, der Partner oder die besten Freunde. Klar, auch deren Ratschläge können mal schief liegen, mal stören und vielleicht sogar frustrieren, aber zumindest kann man sich sicher sein, dass sie aus ehrlichem Mitgefühl für die eigene Situation heraus erteilt werden. Selbstverständlich muss man sie deshalb noch lange nicht annehmen, gar oftmals ablehnen, um die eigene Persönlichkeit weiter zu entwickeln, aber sie analysieren und abwägen sollte man schon.

Von Bekannten erteilte Lebensweisheiten und situative Wegweiser sind hingegen mit Vorsicht zu genießen. Sie beruhen fast vollständig auf eigenen Erfahrungen und lassen, oft ohne böse Absicht, manchmal aber durchaus mit Kalkül, Deine eigenen individuellen Umstände völlig außer Acht und passen perfekt zum Individuum vor Dir. Das bist allerdings nicht Du und es liegt an Dir, festzustellen, wie gut dessen Lebensumstände zu Deinen eigenen passen. Mit vielen Gemeinsamkeiten ausgestattet könnten die Empfehlungen sogar hilfreich sein, in der Regel empfiehlt es sich aber, eher das Gegenteil des Geratenen zu tun. Gerade auf der Arbeit treffen sich häufig völlig unterschiedliche Charaktere, deren Ansichten, Werte und Traumziele nur selten konform gehen.

Spontaneität ist zwar nicht immer ein guter Begleiter, gerade bei Entscheidungen mit einiger Tragweite, doch kann ich aus Erfahrung sagen, dass ich bereits so manche gravierende Fehlentscheidung getroffen habe, obwohl ich sehr viel Zeit auf die Entscheidungsfindung verwendet habe. Ob ich sie alle bereue? Nein, in der Regel nur die jüngste und dazu so manche mit enorm langem Nachhall. Letztere werden wohl für immer negativ im Gedächtnis bleiben, doch tröste ich mich mit dem Gedanken, dass ich mich nun wenigstens nicht mit dem „was wäre wenn“ herumschlagen muss. Im Gegensatz zu vielen meiner Wegbegleiter ziehe ich auch mal unliebsame Schlüsse durch, anstatt auf der Stelle zu verharren und das Universum um Besserung anzuflehen. „Love it, change it or leave it“ ist bei mir eben keine Floskel, sondern Lebensmotto.

Daher: Wagt es ruhig mal, gegen die Ratgeber zu entscheiden. Macht mal das Gegenteil von Sicherheit, hört auf Bauch und Träume. Manches wird schief gehen, doch ihr werdet in der Kürze des Lebens so einiges erspähen, was euch sonst verborgen geblieben wäre. Und ich hätte kein neues Traumhäuschen am Rhein, wenn der Kopf gesiegt hätte – was wäre das für ein Verlust.

Keep on rockin‘
Ree

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